Johann Sebastian Bach hatte zwar wegen seiner sehr umfassenden beruflichen und familiären Aufgaben kaum Zeit, vor dem Bildschirm zu verbringen, aber dennoch erreicht uns auf indirektem Wege eine Original-Aufnahme aus seinem Hause:
Während er nämlich eines längst verflossenen Tages seine Federn spitzte, fielen die feinen Späne auf den vibrierenden Deckel seines Funken sprühenden Erziehungsclavieres, auf dem gerade eben sein genialer Sohn Friedemann ein feuriges Menuetto übte.
Durch dessen Klangwellen ordneten sich die Späne zu Mustern und Figuren an, jeder Ton sein ganz eigenes Bild. Viele Jahre später sollte jemand dies wiederentdecken, und nach sich selber
Chladnische_Klangfiguren nennen. Da der Haushalt der Bachs ein sehr kreativer war,und dazu noch ziemlich eng, ergab es sich, dass Bach's Ehefrau Maria Barbara zur Übung, und um ihre Federkiele zu prüfen, diese Klangfiguren mit selbst gerührter Tinte in ihr Tagebuch zeichnete.
Das Tagebuch ist erhalten, es fand sich nach Jahrhunderten wohl erhalten im Schaubrot eines skandinavischen Kaufmanns, der es einst vom Nachbarn der Bachs, eines Bäckers, erhalten hatte.
Aus diesen lückenlosen Zeichnungen jedenfalls lässt sich einigermassen akurat die Interpretation des damals noch blutjungen Friedemännchens rekonstruieren, indem Wissenschaftler und Bäcker in einem gemeinsam entwickelten Verfahren die Zeichnungen rückwärts in Musik gedeutet haben.
Das Ergebnis ist überraschend: Das Tempo wurde damals viel beherzter genommen, als wir uns Heute die Alten Zeiten gewöhnlich vorstellen; Verzierungen sind dagegen weniger oft angebracht worden, als in heutigen Druckausgaben vorgeschrieben.
Da mit Sicherheit der zufriedene Vater dem Sohne während des Spiels Über- und Unterweisungen zukommen ließ, können wir also von einer originalgetreuen Wiedergabe des Menuettos in d, Köchel-Verzeichnis 56 A, ausgehen.